Geschichte

Bereits im Jahr 1908 liefen die Vorbereitungen für das neue Kalksandsteinwerk auf Hochtouren.
Die Gründer des Unternehmens waren die Brüder Wilhelm und August Gebhardt, Holzhändler aus Cham, und deren Schwager Wilhelm Hensolt, ein Kalkbruchbesitzer aus Hartmannshof, der das damals neun Jahre alte Kalksandsteinwerk in Nürnberg belieferte und wohl so auf die neue Geschäftsidee kam. Ausschlaggebend für den Niederlassungsstandort Roding waren der schnell zu realisierende Gleisanschluss und die großen Mengen an Quarzsand.

1909 begann dann der Bau des neuen Werkes und schon ab dem 1. Juli wurden die
„weißen Ziegel“, wie man die Kalksandsteine in Roding und Umgebung nannte, produziert.
 
Man geht davon aus, dass die Ehefrauen der Gebhardts von 1914 bis 1918 die Geschäfte übernahmen, da ihre Männer im Krieg eingesetzt wurden.

Durch die erstmalige Erweiterung des Geländes im Jahr 1922 und den Einsatz neuer Maschinen konnte eine Produktionszahl von 36.000 Stück Kalksandsteinen pro Tag erreicht werden.

Im Zuge der Weltwirtschaftskrise verkaufte Wilhelm Hensolt im Jahr 1929 seine Anteile an seine Schwager.

Im folgenden Jahrzehnt setzten sich die Kalksandsteine als Baustoff in ganz Deutschland durch und die Verkaufszahlen nahmen zu. Laut Personalunterlagen waren zu dieser Zeit 17-20 Mitarbeiter beschäftigt.

Da keine Nachfolger der Familie Gebhardt das Geschäft übernehmen konnten, wurde das Werk 1942 an Herrn Rudolf Stier verkauft.
 
 Kriegsbedingt wurde das Werk an eine Braunkohleforschungsgesellschaft verpachtet.
Diese produzierte keine Kalksandsteine, sondern verwendete die Anlagen für artfremde Zwecke.

1947 begann der Pachtvertrag mit Joseph Kellermeier, der im darauf folgenden Jahr die erneute Aufnahnme der Kalksandsteinproduktion beantragte. Unter seiner Führung kam es zu einem Wiederaufbau der grundlegenden Strukturen.

1951 kaufte Herr Kellermeier dann das Werk und in den kommenden Jahren waren rund 60 Mitarbeiter im 3-Schichtbetrieb angestellt.

Eine weitere Vergrößerung und Modernisierung der Produktionsanlage wurde von 1958 – 1961 realisiert.
Zu der Zeit kamen ganz neu entwickelte Maschinen zur Arbeitserleichterung zum Einsatz.


Bereits in den 80er und 90er Jahren wurde von einer größeren Modernisierung abgesehen,
 die einen enorm größeren Mengenausstoß an Steinen bedeutet hätte.
Diese Menge hätte man im hiesigen Absatzgebiet nicht vermarkten können.

Ab Oktober 2000 wurde die Herstellung letztendlich eingestellt.

Seit 2001 ist das Kalksandsteinwerk ein Industriedenkmal.